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Kurs Gesundheitsprävention vom 27. April 2013
Bericht Kurt Utzinger (nach Angaben von Andrea Hendry, Fotos Josy Birri)

Trotz des ziemlich regnerischen Samstagmorgens durfte Hunde-Physio-Therapeut Pascal Keller von der power4dogs  in Embrach neun (9) interessierte Hundehalterinnen und Hundhalter zum heutigen Kurs begrüssen. Pascal war schon vorgängig an einem Samstag auf dem Hundeplatz erschienen. Dabei hat er die Bedürfnisse abgeklärt, die einzelnen Hunde begutachtet und bereits erste Hinweise und Tipps gegeben.

In der Klubhütte ging es dann los mit der Theorie – auch das muss schliesslich sein. Denn nur wer mit den notwendigen Grundkenntnissen über die Hundeanatomie vertraut ist, wird überhaupt in der Lage sein, das Richtige zu tun, bzw. überhaupt zu merken, wenn etwas nicht mehr normal sein sollte.

Anhand einer präparierten Wirbelsäule des Hundes zeigt Pascal beispielweise  anschaulich, welcher Belastung der 10. Brustwirbel ausgesetzt ist (Schwingungen horizontaler und vertikaler Bewegung) . Als besonders wichtig erweisen sich Pascals praktischen Anregungen, wobei sein Golden Retriever Rüde "Tjando" als williges Vorzeigemodell alles stoisch über sich ergehen lässt. Der Hund soll sich nämlich an Berührungen am ganzen Körper (inklusive Ohren, Maul und Pfoten) gewöhnen und sich auch von Fremdpersonen anfassen lassen. Demonstriert werden das Hinlegen des Hundes in flacher Seitenlage und zwar beidseitig, die wohlige Massage sowie das richtige Handling um Umgang mit Berührungen. Ein Hund, der sich solches gewöhnt ist, wird auch im Therapiefall bei Schmerzen viel leichter handelbar.

Ergänzt werden die theoretischen Ausführungen mit Hinweisen zu Kontrollmöglichkeiten bei verschiedenen Beschwerden des Hundes, z. B. Schwierigkeiten beim Bergabgehen/Hinunterspringen (Schädeldach waagrecht?) oder
Schwierigkeiten beim Aufstehen/Hochspringen (Beckenschaufel parallel zu Sitzbeinhöckern? ), usw.

Die aufmerksamen Kursteilnehmenden stellen Fragen und machen Notizen als Ergänzung zu den erhaltenen Unterlagen.

Nun geht es nach draussen zum praktischen Teil. Jede(r) will mit dem eigenen Hund das demonstrierte Handling ausprobieren. Schnell zeigt sich allerdings, das alles viel schwieriger ist, als es ausgesehen hat. Wie war denn das nun wieder? Wo genau, mit welcher Hand und wie, hat Pascal seinem Golden Retriever ins Maul oder in die Ohren geschaut? Führe ich die Massage wirklich richtig aus? Geduldig geht der Hunde-Physio-Therapeut auf die offenen Fragen ein. Nicht ganz überraschend wird auch klar, dass nicht alle Hunde gleich reagieren und ein Aufbau in Etappen oftmals besser zum Ziel führt. Generell dürfen sich die Auszubildenden aber das Sprichwort „Übung macht den Meister“ hinter die Ohren schreiben.

Speziell interessant wird es dann noch, als Pascal die einzelnen Hunde vortraben lässt und eine rudimentäre Beurteilung vornimmt: Schwingt der Rücken gleichmässig? Wie bewegt sich die Rute? Gleichmässige Bewegung? , usw.

Mit dem Ausprobieren verschiedener Übungen zur Stärkung der Muskulatur (Positionswechsel, während Vorderbeine leicht erhöht stehen), Koordination (stehen auf Luft-Sitzkissen), u.a. , geht der spannende undd lehrreiche Kurs zu Ende.

Bestimmt haben alle am heutigen Kurs teilnehmenden Hundefreunde viel gelernt.  Ein Dankeschön an Kursleiter Pascal Keller. Mit seiner ruhigen, teilweise humoristischen Art, seiner spürbar grossen Erfahrung als Hunde-Physio-Therapeut und seinem bescheidenen Auftreten hat Pascal Keller eine vollauf überzeugende Vorstellung geboten. Er kam als Mensch hinüber, dem man einfach vertrauen kann, dass er das Richtige tun und seine Kundschaft nötigenfalls rechtzeitig zum Tierarzt schicken wird, statt einen Hund zu Tode zu therapieren.