Interner Mehrkampf 2021
Interner Mehrkampf der SKG ZO Gruppe Wetzikon-Hinwil
vom 21. August 2021 - Bericht von Kurt Utzinger
Nach drei Jahren lag die Organisation für den Internen Mehrkampf (IMK) 2021 wieder bei der SKG ZO Gruppe Wetzikon-Hinwil. Und auch dieses Mal konnte der Wettkampf absolut reibungslos und zur Zufriedenheit aller abgewickelt werden.
Vermutlich trug die ganze Corona-Situation und das damit verbundene Trainingsdefizit dazu bei, dass sich heuer nur gerade 9 Hundeteams an den Start wagten. Vor 3 Jahren waren es 18 Hundeteams und weiteren Interessenten musste damals gar eine Absage erteilt werden. Die geringere Anzahl von Prüfungswilligen hat aber auch positive Seiten, indem der Wettkampfbeginn erst auf 15.00 Uhr angesetzt werden konnte. Und zu diesem Zeitpunkt lag schon über die Hälfte des schönen Trainingsplatzes im Schatten. Davon haben angesichts des prächtigen Wetters an diesem Samstagnachmittag nicht nur die Hundeführer und Hundeführerinnen, sondern natürlich vor allem auch die Hunde profitiert. Andererseits - die kleine Kehrseite der Medaille - trifft bei diesen idealen Bedingungen die vielfach richtige Begründung von zu grosser Hitze für die Hunde ins Leere, wenn es nicht so läuft, wie erwartet.
Pünktlich begrüsst Prüfungsleiterin Andrea Hendry die Hundeteams sowie 14 zuschauende Personen, welche insbesondere ihren Teams moralischen Support leisten möchten. Auch stellt Andrea die uns schon bestens bekannte Leistungsrichterin, Anita Marty, vor. Anschliessend orientiert sie über den Ablauf bzw. die Reihenfolge der Übungen: Führigkeit in BH 1, BH 2 und BH 3, dann Unterordnung in BH 1, BH 2 und BH 3, und zuletzt für ein Hundeteam noch IBGH 3 (Internationale Begleithundprüfung). Die Rangverkündigung soll nach Prüfungsende erfolgen.
Dann geht es bald los. Und wie schon üblich, zeigt sich das gleiche Bild wie fast an allen Prüfungen: Anspannung und teilweise spürbare Nervosität der Prüfungswilligen, Geflüster, letzte Fragen zu Unsicherheiten, die plötzlich auftreten, usw. Da hilft es wenig zu wissen, dass kein Eintrag im Leistungsheft erfolgt, und es lediglich um eine Standortbestimmung und das Sammeln von Erfahrungen geht. Jede(r) will doch einfach das Beste geben und das lang Geübte möglichst perfekt vorführen. Und wie es läuft, weiss man nie im voraus, denn nebst der persönlichen "Tagesform", die mitspielt, sind keine Maschinen im Einsatz, sondern feinfühlige Vierbeiner in einer ihnen meistens fremden Umgebung und geführt von Hundeführenden, die sich weniger locker als im wöchentlichen Training benehmen. So ist es verständlich, wenn die vielleicht zu hohen Erwartungen am heutigen Nachmittag nicht immer erfüllt werden können. Und wie ein Beispiel im BH 2 offenbart, waren beide ansonsten sehr schön arbeitenden Hunde beim "Voran" nicht dazu zu überreden, sich nach ihrem unerwünschten Stopp neben der Hürde weiter fortzubewegen, was einer schmerzhaften Einbusse von 20 Punkten gleichkam. Man glaubt es den beiden betroffenen Hundehalterinnen gerne, dass so etwas im normalen Training noch nie passiert ist. Mit weniger gravierenden und kleinen Fehlern hatten auch andere Prüflinge zu kämpfen.
Trotz der geschilderten Unwägbarkeiten, durfte Leistungsrichterin Anita Marty fast durchwegs gute Noten verteilen. Wäre es eine echte Prüfung gewesen, so hätten alle Hundeteams in den Sparten Unterordnung und Führigkeit sowie IBGH 3 bestanden und dazu kann man allen herzlich gratulieren. Bei den Besprechungen zu den Bewertungen der einzelnen Leistungen wurde dann klar, wie akribisch genau die Richterin den Hundeteams auf die Finger geschaut hatte. Da fallen beispielsweise Hinweise wie: nicht ganz korrekte Kehrtwendung, Hund machte Platz statt Sitz oder umgekehrt, zu grosser Abstand zwischen Hund und Person in der Frontposition, leichtes Knabbern beim Apportieren, vorzüglicher Sprung über die Hürde, Nichtausnützung von zulässigen Kommandos im BH 1, und weitere Feinheiten zu verschenkten Punkten sowie allgemeine Tipps für das nächste Mal. Die nie abwertende, sondern vielmehr aufmunternde Kritik der fair urteilenden Leistungsrichterin kam bei den Hundeteams durchwegs positiv an.
Speziell zu erwähnen ist, dass erstmalig auf unserem Platz auch eine IBGH 3-Prüfung (IBGH in der Schweiz erst 2020 eingeführt) abgelegt wurde mit folgenden Übungen: Freifolge, Absitzen aus der Bewegung mit Heranrufen, Steh aus dem Schritt mit Abholen, Bringen auf ebener Erde, Bringen über die Schrägwand, Voraussenden, Ablegen unter Ablenkung. Für die Ablenkung hat sich Roland Bruggmann mit seiner Briard-Hündin Snoopy verdankenswerterweise zur Verfügung gestellt. Ausser Konkurrenz hat dann Roli zu Übungszwecken gleich auch den ganzen Parcours, ausgenommen das Bringen über die Schrägwand, absolviert und dabei alles andere als eine schlechte Figur gemacht ... und das nach einer einzigen Trainingseinheit!
Nach getaner Arbeit, um 17.30 Uhr, fand die Rangverkündigung mit kleinen Preisen statt. Unten dann auch noch die Rangliste. Anschliessend ging man zu Speis und Trank bei gemütlichem Beisammensein über. Dabei geht ein spezieller Dank an den Grillmeister und alle Helferinnen, die u.a. besorgt waren für verschiedene köstliche Salate, feine Dessertcreme und eine sehr gut mundende Rüeblitorte. Und so fand schliesslich ein in allen Teilen gelungener Anlass bei schönem Wetter ein Ende.